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Einzelne markante Bäume oder Baumgruppen markieren mitunter Standorte ehemaliger Kultstätten und stehen an gleicher Stelle oder neben ehemaligen Standorten der Vorgängerbäume. Als Naturdenkmal gepflegt, pflanzt man nach Absterben des Baumes an gleicher Stelle oder unmittelbar in seiner Nähe einen neuen Baum, der das äußere sichtbare Attribut der Kultstätte der Vergangenheit ist und somit die Tradition fortsetzt. Oftmals befinden sie sich Baumgruppen oder Einzelbäume hinter oder neben einem Steindenkmal oder sie stehen für einen sonstigen Kultort. Bei Regen dienen sie als Schutz oder bieten Wanderern Rast. Vom Standort bietet sich einen weiter Blick ins Umfeld des Betrachters. Häufig befinden sich in der Nähe Wegekreuze, Bilderstöcke, oder Ruheplätze. Auch Meilensteine, Kapellen und topografische Vermessungspunkte können sich im unmittelbaren Umfeld befinden. Bäume waren den Germanen heilig. An günstigen Standorten gelegen ermöglichen sie die Beobachtung von Sonnen- und Mond- -auf- und untergängen. Dadurch können Rückschlüsse auf Kalenderereignisse gemacht werden. Die Tradition solcher Baumgruppen kann somit bis in die Steinzeit zurückreichen und mag manch einem Schäfer der Bronzezeit, einem keltischen Roheisensucher, einem römischen Soldaten oder einem durchziehenden mittelalterlichen Heer als Orientierungspunkt gedient haben. |
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Dieser Baum steht auf einem flachen diskus-förmigen Hügel in der Nähe von Mechernich-Rißdorf. Von hier hat man einen Blick zum Billiger Wald bei Euskirchen, an dessen Horizont sich zu verschiedenen Jahreszeiten verschiedene Sonnenaufgänge ablesen lassen. Die Forschungen ließen den hier ermittelten Standort zuerst als Kultort vermuten, später stellte sich jedoch heraus, daß hier einst eine Mühle gestanden hat. Nun steht der Baum als Erinnerung an eine einst im 17. Jahrhundert blühende Tradition. |
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Rechts: Bäume waren den Germanen heilig. Inmitten des abgebildeten Hügels steht ein einzelner Baum inmitten einer Wiese auf einer Lichtung. Dies wäre nichts besonderes, wenn nicht die Wiese eine Rundform hätte und von diesem Punkt aus man den Sonnenaufgang über zwei benachbarten Hügeln an bestimmten keltischen Feiertagen beobachten könnte. Die ovalförmige Anlage auf dem Kielsberg liegt oberhalb von Mechernich-Lessenich auf halben Wege nach Rißdorf. In der weiteren Umgebung finden sich mehrere Kultorte, die ihren Ursprung in der Steinzeit haben und zu Sonnen- und Mond-Beobachtungen gedient haben. Möglicherweise befand sich an dieser Stelle einst ein Steinkreis. Unter den Franken wurde der Steinkult verboten und die Steine zerschlagen. Mehrere Steinbrüche in der Nähe des Kielsberges zeugen noch heute von einem verdrängten Stück Kultur. |
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