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St. Michael
von Mahlberg Der Tag der Kircheneinsegnung am Fuße des Michaelsberges war für die Mahlberger ein Festtag, wie er seit urdenklichen Zeiten nicht begangen wurde. Seitdem aber, ist der Alltag eingekehrt. Die Kirche im Dorf ist schon zu etwas Alt-gewohntem geworden. Wesentliches geändert hat sich im Innern des Gotteshauses nicht. Nur die Seitenkapelle hat ihren Blickfang erhalten. Die Seitenkapelle ist dem hl. Michael geweiht, dessen eigentliches Heiligtum auf der Bergkuppe liegt, die Mahlberg überragt. Sieben bunt bemalte Fenster hat die Kapelle, ein jedes zeigt den Erzengel Michael in anderem Zusammenhang mit katholischem Glaubensgut. Die Fenster stammen aus der Kapelle auf dem Michaelsberg. Dort wurden sie ausgebaut, weil sie stark von Kriegsereignissen in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Die Mahlberger waren froh, sie zu bekommen, ließen sie restaurieren und statteten ihre Seitenkapelle damit aus, so daß sie zu einer Stätte stillen Gebetes wurde, die in ihrer Schlichtheit zur Andacht stimmt. Dort hinein wurde vor einiger Zeit die Michaelsstatue gestellt. Sie ist wertvollste alte Volkskunst und wurde vor vielen Jahren von Pfarrer Knorr aus Schönau, zu dessen Sprengel Mahlberg gehört, bei einem Kölner Kunsthändler gekauft. Aber Mahlberg hatte ja keinen Platz, wo die prachtvolle Statue an würdiger Stelle hätte aufgestellt werden können. Und so kam die Figur in die Schule, prägte sich den jungen Menschenkindern unauslöschlich ein, die dadurch eine enge Verbindung zum Gottesstreiter erhielten. Nun aber, nach der Kirchensegnung, hat die Figur ihren Einzug gehalten, in das Michaels-Kapellchen. Die machtvolle Figur des wahrhaften Gottesmannes steht auf dem zu Boden gezwungenen Satansdrachen. Das Schwert hoch erhoben, den Schild in der Linken, auf dem Brustpanzer das weiße Kreuz der Malteser. Von draußen wirft der Tag sein Licht durch die bunten Fenster und taucht alles in ein dämmriges Halbdunkel. Manchmal geht die Türe zur Kirche auf und ein altes Mütterchen geht, gebückt von der Last der Jahre, hinein in die Seitenkapelle, um ein Gebet zu sprechen. Nichts, was die Andacht ablenkt, nichts, was auf anderes Glaubensgut hinweist, nur der hl. Erzengel Michael ist in dieser Kapelle, dessen machtvolles Bekenntnis mahnend in die Zeit dringt: Wer ist Gott? Quelle: Beilage Unsere
Heimat, Euskirchener Volksblatt, Nr. 72 vom 26. März 1953,
Beilage Unsere Heimat |
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