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Festtage auf dem Michelsberg r) Der Michelsberg, auf dem sich schon seit alterher jeweils am Feste des Erzengels Michael die Prozessionen gläubiger Beter aus allen Gegenden der Eifel, ihres Vorlandes und vom Rhein zusammenfinden, war auch am letzten Sonntag wieder umströmt von dem vielstimmigen Gewoge des Wallfahrtsbetriebes. Unaufhörlich zogen von den Morgenstunden an die Prozessionen den Michelsberg hinauf, um in dem schlichten Heiligtum, dem bereits im vorigen Jahre eine bauliche Ueberholung zuteil wurde, betend Einzug zu halten. Um das stille Kirchlein auf der Höhe wob sich der wehmütige Schimmer des Vergehens, den die herbstliche Natur hervorzaubert. Diese herbstliche Seelenstimmung vereinte sich mit dem Geheimnis der Jahrhunderte, in denen das Kirchlein bereits auf der Höhe Wacht hielt, zu einem gebetsfrohen und in die Ewikeit gerichteten Gedanken. Die Cuchenheimer Prozession zog unter großer Beteiligung in diesem Jahre zum 150. Male zum Michelsberge, ein Ereignis, dem man durch besonders feierliche Ausgestaltung der Prozession Rechnung trug. Die heimkehrende Prozession wurde am Bahnhof in Stotzheim von Angehörigen der Pfarre abgeholt und dann in feierlichem Lichterzuge nach Hause geleitet. Von den Euskirchener Pfarreien zog in der Frühe des Sonntags eine Prozession mit rund 200 Teilnehmern zum Bahnhof. In an den fahrplanmäßigen Zug angehängten Sonderwagen ging es nach Münstereifel und von hier aus zu Fuß dem Michelsberge zu. An den Uebungen der Frömmigkeit auf dem Michelsberg nahmen die Prozessionsteilnehmer andächtigen Anteil. Nach Empfang des sakramentalen Segens zogen die Euskirchener abend wieder der Heimat zu. In Münstereifel bot sich bis Abfahrt des Zuges noch einige Zeit, die die Pilger zu ihrer leiblichen Stärkung benutzten. Gestern morgen fand als Abschluß der Wallfahrt in der Pfarrkirche St. Martin das übliche Dankamt für die Pilger statt. Quelle: Euskirchener
Volksblatt vom 1. Oktober 1933 |
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