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Maria-Rosenfest in Buschhoven




mr) Meckenheim, 23. Juni. Begünstigt vom schönsten Wetter, konnte am vergangenen Sonntag im benachbarten Wallfahrtsorte Buschhoven das Maria-Rosenfest gefeiert werden. Wie in den vergangenen Jahren war auch diesmal wieder die Beteiligung der Marienverehrer außerordentlich groß. Von weit her, aus allen Himmelsrichtungen, waren sie herbeigeeilt, um dem Gnadenbilde und dem Reliquienschatz der Wallfahrtskirche ihre Verehrung zu bezeigen und eine geweihte Rose mit nach Hause zu nehmen. Das Gotteshaus überfüllt, die Festwiese stark besetzt: das war das Kennzeichen aller Veranstaltungen, Festlich geschmückt war der Ort mit Maien und Triumphbögen, mit frischem Grün und Blumen bestreut waren die Straßen, durch die sich die Prozession bewegte, an einer Stelle war der Prozessionsweg besonders stimmungsvoll geschmückt durch einen herrlichen Marienaltar. In der Nähe des Gotteshauses und auf der Festwiese aufgestellte Lautsprecher vermittelten die Teilname an den gottesdienstlichen Handlungen auch von entfernten Plätzen aus. In freudige, gehobene Stimmung sah man sich versetzt durch alle dies äußeren Umstände; sie machte sich bemerkbar auf allen Straßen und Plätzen, wo immer man gehen oder stehen mochte. Nur schwer läßt sich der Zauber dieses Festes beschreiben - man muß ihn an sich selbst erfahren haben und aufnahmefähig dafür sein. Das Fest in Buschhoven legte davon ein beredtes Zeugnis ab. Ununterbrochen hatten die Pilger Gelegenheit, die hl. Messe zu hören, die Sakramente zu empfangen und Rosen und Andenken an den Wallfahrtsort weihen zu lassen. Eine Kundgebung prächtigster Art und von seltenem Ausmaß war die Prozession mit dem Gnadenbilde und dem Reliquienschatz. Tausende nahmen daran teil. Mit ihrem Abschluß waren die Huldigungen an die Gottesmutter in den Vormittagsstunden erschöpft. Der Nachmittag brachte eine Weihestunde für das katholische Werkvolk, für dessen Nöte und Anliegen der Beistand der Gottesmutter erfleht wurde. Es folgte eine Weihestunde für die katholische Jugend, die mit Bannern zahlreich vertreten war, und eine deutsche Vesper. Das sinnreiche Mysterienspiel „Rosen vom Himmel“, das die Geheimnisse des hl. Rosenkranzes zum Inhalt hat, vereinigte nochmals alle Besucher auf der Festwiese. Andachtsstunden der deutschen Mystik und eine deutsche Komplet beschlossen den Festtag. An den Wochenandachten seiner Oktav sind täglich Festgottesdienste und Pilgerandachten. Am Oktavsonntag, der mit dem Feste Peter und Paul einen Doppelfeiertag bildet, ist dann feierlicher Beschluß. Die beiden Festtage werden dem idyllisch gelegenen Wallfahrtsort sicher noch vielen Besuch bringen. Das gastfreundliche Buschhoven hatte nichts verabsäumt, um am Hauptfesttage die Verpflegung der vielen Besucher sicherzustellen. Für jeden Geschmack war vorgesorgt worden. Frohe Stimmung der Gäste zeugte von deren Zufriedenheit - die Erholung war ja auch wohlverdient. Allen wird das Fest eine unvergleichliche Erinnerung sein, und viele werden unter seinem Eindruck schon jetzt den Entschluß gefaßt haben, nächstes Jahr - wenn irgend möglich - wieder dabei zu sein.


St. Katharinen Buschhoven - Karmantan-Foto vom 2. April 2010


Aus: Euskirchener Volksblatt, Nr. 143 vom 23. Juni 1936







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