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Lüfthildis-Verehrung in der Eifel
Staffel im Kesselinger Tal, eine alte Kultstätte der Heiligen




In dem reizenden Seitental der Ahr, das von Brück bei Altenahr nach Südosten führt, liegt das stattliche Pfarrdorf Kesseling zu Füßen eines der schönsten Eifelberge, des Steinerbergs. Geht man von Kesseling wenige tausend Schritte weiter bachaufwärts, so kommt man zu dem Weiler Staffel; in der Kapelle von Staffel wird St. Lüfthildis, die Heilige von Lüftelberg, verehrt.


Lüfthildis-Altar der Kapelle in Staffel (Pfarre Kesseling) in der Eifel
Foto: Privat

Staffel in der Pfarre Kesseling ist als der bedeutendste Punkt der Lüfthildisverehrung im Verbreitungsgebiet übe die Ahr hinaus anzusehen. Nach der feierlichen Erhebung der Reliquien der Heiligen an der Grabesstätte in Lüftelberg im Jahre 1623 durch Erzbischof Ferdinand nahm die Verehrung der hl. Lüfthildis einen ungeahnten Aufschwung. Damals wurde das Ahrgebiet stark von dem Kultstrom erfaßt. Stand es doch von altersher mit dem vorgelagerten Kölner Raum u. a. auch durch eine alte Straße, die das Kesselinger Tal mit dem Eifelvorland verband, in enger wirtschaftlicher und verkehrsmäßiger Verbindung. Auch lagen sich innerhalb des Ahrgaudekanates die beiden Orte Ahrweiler und Lüftelberg als Sitze von Priesterbruderschaften gegenüber.

So bildete das Kesselinger Tal

ein Aufnahmebecken für den Kultzustrom aus dem Kölner Raum.

Erst um die Mitte des 17. Jahrhunderts, als der unselige 30jährige Krieg zu Ende war, konnten die Lüfthildisverehrer sich hier eigene Kultstätten schaffen. Sämtliche Darstellungen der Heiligen im Eifelgebiet lassen sich auf diese Zeit zurückführen. In Staffel entstand damals das Lüfthildiskirchlein als Ersatz für eine alte Marienkapelle, die Verkehrshindernis geworden war und daher geschleift werden mußte. Die gotische Madonna, die inder heutigen Kapelle beheimatet ist, erinnert an das alte Heiligtum.

Die Lüfthildiskapelle weist einen

Tuffsteinaltar aus der Mitte des 17. Jahrhunderts

auf. In der Mitte erhebt sich die Gestalt der hl. Lüfthildis von zwei schwebenden Engeln gekrönt. Darstellungen aus ihrer Legende umgeben die Heilige. Die beiden Seitennischen bergen ebenfalls eine Statue der hl. Lüfthildis und eine der Muttergottes. Das Betabel schließt oben ab mit einer Darstellung der Anbetung der heiligen drei Könige vor der Krippe in Bethlehem und zu beiden Seiten mit einer Figur des hl. Leonhard und des hl. Hubertus, Zeugen einer hochgehenden mittelalterlichen Kultepoche in unserer Heimat.

Dr. F.


Bildausschnitt


Quelle: Euskirchener Volksblatt Nr. 255 vom 6. November 1952







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