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Versunkene Kulturen





Streitgespräch um Atlantis

Der bekannte Atlantisforscher Pastor Jürgen Spanuth war die Zielscheibe scharfer Kritik namhafter westdeutscher Wissenschaftler, die auf Schloß Gottorp (Schleswig-Holstein) zu einem Streitgespräch über seine Atlantis-These zusammengekommen waren.

Spanuth, der erst kürzlich von seiner dritten Helgoland-Tauchexpedition zurückgekehrt ist, behauptet, Ruinen des versunkenen Erdteils Atlantis knapp neun Kilometer östlich Helgoland, zehn Meter unter dem Meeresspiegel, entdeckt zu haben. Als Beweise legte er Steinfunde vor, die er als Reste eines Schmelzofens, Türangel und Pflastersteine beschrieb. Sein Taucher habe auch eine spiegelglatt gepflasterte Straße der Atlantis-Hauptstadt Basileia abgeschritten.

Vor den versammelten Vertretern aller interessierten wissenschaftlichen Disziplinen, Archäologen, Alttestamentarier und –philologen, Geographen, Geologen und Historikern, verteidigte Spanuth an Hand von Lichtbildern seine Theorie. Sein Hauptgegner Professor K. Gripp (Kiel) erwiderte, der Pastor habe als wissenschaftlicher Laie die ganze Forschung Schleswig-Holsteins blamiert. Was er als 3500 jährigen Schmelzofen-Rest (Ofensau) anspreche, sei in Wirklichkeit eine 50 Millionen Jahre alte Verkieselung. Die Unterwasserstraßen und –ruinen seien Brandungsbildungen. Im übrigen stütze sich Spanuths Theorie weitgehend auf längst widerlegte Publikationen.

Die Kieler Professoren Dr. Schott und Dr. W. Wetzel warfen Spanuth vor, er habe ihr eigenes Material verfälscht. Außerdem sei der Meeresspiegel um Helgoland seit dem von Plato erwähnten Untergang von Atlantis nicht um 20 Meter, sondern höchstens um zwei Meter gestiegen. - Spanuth äußerte nach der recht erregten Debatte, er sei nach wie vor von der Richtigkeit seiner Theorie überzeugt.

(ap)

Quelle: Sammlung Pfarrer Andreas Pohl, Blens/Abenden aus: Nachlaß Wintz/Schumacher







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